Park Villa - NBK - Neue Bewegung für Kelmis

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Die Parkvilla
 
(Eine unendliche Geschichte)


Hintergrund:
 
Ein hiesiger erfahrener Betreiber von Restaurants übernahm im Jahre 1991 die Parkvilla in Kelmis mittels eines Erbpachtvertrages (*) und erweiterte die Anlage, indem er neben der Villa ein neues Hotel errichtete. Leider scheiterte er nach einigen Jahren geschäftlich und der Konkursverwalter suchte einen Nachfolger für die Übernahme des Vertrages. Im Jahre 2008 fand sich endlich ein angeblich erfahrener Betreiber von Hotels namens „Seraffetin Hotels“. Fatalerweise versäumten es die damaligen Gemeindeverantwortlichen den Kandidaten zu überprüfen. Wäre man dieser Notwendigkeit nachgekommen, hätte sich herausgestellt, dass es sich um Hochstapler handelte, die schon ein Wellnesshotel in den Ardennen in „Schutt und Asche“ gelegt hatten. Die Folgen wurden bald sichtbar. Die Übernahme des Erbpachtvertrages sah die Hinterlegung von 80.000 € für die Durchführung von Dachreparaturen der Villa vor. Später stellte sich heraus, dass die Gemeinde Kelmis sogar dem Kreditgeber eine Garantie von 320.000 € in Form einer Hypothek gewährt hatte. Schnell blieben die Zahlungen an die Gemeinde, bei der Bank und den Energieversorgern aus. Wegen der katastrophalen Führung, natürlich auch die Hotelgäste. Von dem Zustand des Objekts, nach Verlassen dieser Chaoten, konnten sich viele Kelmiser Bürger persönlich überzeugen.
(*ein Erbpachtvertrag kann sich über einen Zeitraum bis zu 99 Jahre erstrecken und berechtigt den Erbpächter diese Immobilie, die Bestandteil des Vertrages ist, wie sein Eigentum zu bewirtschaften. Nach Auflösung des Erbpachtvertrages geht die Immobilie in dem aktuellen Zustand, erneut im Besitz des Verpächters zurück.
Hierdurch ergibt sich, dass der Hotelanbau auch in den Besitz der Gemeinde Kelmis übergegangen ist.
)  
Die Rücknahme und die Zukunftspläne:
 
Nach Übernahme der Gemeindeverantwortung durch die „PFF/SP/Ecolo“ Mehrheit im Jahre 2012, standen diese bezüglich der Parkvilla vor einem Scherbenhaufen.
Nicht nur finanziell, sondern auch was den Zustand der Immobilie betraf!
Zwar sah der Vertrag mit „Seraffetin Hotels“ vor, dass der Erbpächter einen Betrag von 80.000 € auf ein Sperrkonto hinterlegt, der jedoch bei Feststellung der Dachreparaturen zu dessen Gunsten wieder freigegeben wurde.
 
Vom Dach der Villa schoss das Wasser bis in das holzgetäfelte Salon-Zimmer im Erdgeschoss. Die dort überlaufenden Behälter, die zum Abfangen des eintretenden Wassers vorgesehen waren, vernichteten das Holzparkett.
Die 80.000 € waren jedoch unauffindbar!
Aus einem unbekannten Grund stellte sich heraus, dass dieser Betrag nie auf das Sperrkonto eingezahlt worden war
und darüber hinaus ein Architekt das Dach als „repariert“ bescheinigt hatte!
Der Erbpachtvertrag wurde durch Einwirken der Gemeinde Kelmis per Gerichtsbeschluss im November 2014 aufgehoben.
Es stellte sich nun auch heraus, dass „Seraffetin Hotels“ bei Übernahme des Objektes völlig mittellos gewesen waren!
Die vereinbarten 320.000 € für den Geschäftsfonds und die Übernahme wurden mittels eines Hypothekendarlehens finanziert.
Die Bank forderte jetzt die 320.000 € bei der Gemeinde ein, was Gott sei Dank durch eine außergerichtliche Einigung beigelegt werden konnte.
Die Zukunft:
Unzählige Versuche, das Hotel an eine Privatperson zu vermieten, scheiterten.
Nach einer Lösung suchend, wurde die Idee geboren, das Hotel selbst über die autonome Gemeinderegie zu betreiben.
Die Voraussetzungen dafür waren optimal, da durch den aufgelösten Erbpachtvertrag die Immobilie ohne Abschreibung an die Gemeinde übergegangen war.
Das HOTEL war frei von Schulden:
Es wurde zuerst der Neubau in Angriff genommen und mit einem Betrag von 280.000 € konnte das Hotel auf einem „drei Sternen“ Niveau gebracht werden. Die Zahlen versprachen, dass bei einer Belegungsquote von 40 % eine Kostendeckung eintreten konnte, was sich zunächst auch bewahrheitete.
Die Villa:
 
Um eine Fortsetzung der Sanierungen anpacken zu können, wurde die Reparatur des Daches in Angriff genommen.
Leider war das Gebäude schon derart in Mitleidenschaft genommen, dass dies nicht mehr mit 80.000 € zu bewerkstelligen war.
 
Die komplette Neueindeckung kostete nun 240.000 €, um die Villa zu retten.
Das Restaurant:
Da es für ein Hotel vorteilhafter ist, eine Vollpension anzubieten und es auf Anraten eines erfahrenen Hoteliers vorteilhafter ist, Einzelzimmern zur Verfügung zu stellen, ging die Überlegung dahin, die Villa komplett zu sanieren.
Der, durch die Feuchtigkeit eingetretene Pilzbefall von sämtlichen Räumen, machte dies jedoch zu einem schwierigen Unterfangen.
Die Theke und das Mobiliar der Gaststätte mussten aus gesundheitlichen Gründen komplett entsorgt werden!
Zum Glücksfall wurde die Entwicklung durch die Tatsache, dass sich zwei junge Kelmiser Bürger, mit gutem Renommee im „HORECA“ Gewerbe, als Partner für den Umbau fanden.
Der zwischenzeitlich beauftragte Architekt, Ravi Eicher hatte in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Gemeinde und den Kandidaten für das Restaurant schnell die ersten Pläne entworfen.
Mit den potenziellen Betreibern wurde ein bindender Vorvertrag abgeschlossen.
Die ersten Aufräumarbeiten wurden notwendig, da der Schimmel auch große Teile des Mobiliars befallen hatte.
 
Das Konzept:
 
Die im Januar 2018 fertiggestellten Pläne sahen in der Villa 6 zusätzliche Einzelzimmer für den Hotelbetrieb vor.
 
In dem überwiegenden Teil der Villa sollten im Erdgeschoss drei Räumlichkeiten für den Restaurationsbetrieb, eine Außenterrasse und eine professionelle Küche geschaffen werden.
 
Im Obergeschoss war ein Frisier- und Beautysalon vorgesehen.
Da das Hotelpersonal ihre Räumlichkeiten ebenfalls neben den Einzelzimmern auf der ersten Etage beziehen sollte wäre im neuen Hoteltrakt der Wellnessbereich frei geworden, der nach einer Sanierung den Hotelgästen wieder zur Verfügung gestanden hätte.
 
Im Gesamtkonzept war es nun möglich, das Angebot im Hotel auf ein Wellness-Wochenende mit Vollpension inklusive Frisier- und Beautyanwendungen sowie freiem Zugang zum Schwimmbad zu erweitern.
 
Für den Wohnmobilparkplatz sollten die Toiletten im Erdgeschoss des neuen Hoteltrakts und Duschen, gegen eine Gebühr, angeboten werden.
Dies hätte auch diesem touristischen Angebot weiteren Auftrieb gegeben.
Die Kosten:

 
Die Sanierungs- und Umbaukosten wurden auf 1.900.000 € geschätzt.

Für den Restaurations- und Friseurbereich wurden
500.000 € heraus kalkuliert, die durch die Konzession der zwei Betreiber abgedeckt waren.

 
Der Rest kalkulierte sich, ab einer Belegung von 40 %, durch die Hotelzimmer.

Das Fazit:
 
Die Wahlen im September 2018 bescherten der Gemeinde die große Wende bei dem Vorhaben.
Eine kontinuierliche touristische Aufwertung der Gemeinde seit 2012 nahm 2019 ein jähes Ende.
 
Ohne erkennbaren Grund verzichtete die Mehrheit ab 2019 auf die Fortsetzung des Projektes.
 
Die vertraglich festgeschriebenen Kooperationen mit den Partnern wurden aufgekündigt,

ohne die vereinbarte Entschädigung zu zahlen!
 
Die Einführung der Party-Feiern mit dem Titel „La Terrasse“ vor dem Hotel, sorgte nun auch für das Fernbleiben von Hotelgästen.
Bürgermeister Luc Frank, der im Wahlkampf argumentierte, „das Hotel müsse richtig gemanagt werden“,
setzt heute alles dran, dieses geschichtsträchtige Objekt wieder abzustoßen.   
Potenzielle Touristen hätten der Kelmiser Geschäftswelt die erforderliche Belebung gebracht.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns über NBK-Kelmis@nbk-kelmis.eu
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