NBK
Am Sonntagmorgen herrschte reger Andrang an der Patronagestraße. Die NBK eröffnete im Kelmiser Sportzentrum mit der Vorstellung ihrer vollständigen Liste offiziell den Wahlkampf. Angeführt wird die Gruppe von Louis Goebbels, der bei den Wahlen am 13. Oktober als Spitzenkandidat „mit einem Batzen Erfahrung“ ins Rennen geht. „Ich habe zwölf Jahre Oppositionsarbeit und sechs Jahre als Bürgermeister hinter mir. Das sollte ausreichen, um nicht nur eine Partei, sondern auch ein Gemeindekollegium zu führen“, erklärte der 72-Jährige dem GrenzEcho auf Nachfrage.
Auf Platz zwei der Liste kandidiert Astrid Pauquet. Die 61-jährige Hausfrau ist in der Kelmiser Lokalpolitik keine Unbekannte. Vor etwa sieben Jahren zog sie als Nachrückerin in den Gemeinderat ein – allerdings ohne Fraktionszugehörigkeit. Hintergrund: Sie war zuvor aus der Kelmiser PFF ausgetreten. Innerhalb der NBK möchte sie sich insbesondere dafür einsetzen, „dass Kelmiser Bürger wieder vermehrt Zugang zu Sozialwohnungen erhalten“.
Um eine „gerechte Zuteilung“ der Sozialwohnungen sicherzustellen, strebe man eine Zusammenarbeit mit der öffentlichen Wohnungsbaugesellschaft (ÖWOB) an. Zudem wolle sie gemeinsam mit der NBK die Schuldenlast der Gemeinde reduzieren. Das Ziel: Kelmis soll wieder schwarze Zahlen schreiben. „Wir haben mit Louis einen Plan entwickelt, mit dem wir jährlich über 800.000 Euro einsparen können“, kündigte sie an. „Dazu gehört ein vollständiges Überdenken des Projekts ‚Betreutes Wohnen‘, inklusive des Verzichts auf die vier Millionen Euro teuren und überflüssigen Ladenlokale.
Auch die Phase-II-Sanierung des Kirchplatzes als Grünanlage, die 4,8 Millionen Euro kosten soll, muss auf den Prüfstand“, ergänzte Louis Goebbels. „Durch diese Maßnahmen könnte die Gemeinde ihre Schuldenlast um bis zu 600.000 Euro pro Jahr senken, abhängig von der Zinslage.“
Sollte die NBK Verantwortung übernehmen können, so werde sie bereits gefasste Beschlüsse im Gemeinderat anpassen. „Weitere Einsparungen sind durch die Reduzierung von Honoraren für nicht projektbezogene Studien und durch niedrigere Anwaltskosten möglich, die sich seit 2018 vervielfacht haben. Hier könnten jährlich bis zu 250.000 Euro eingespart werden“, so Goebbels weiter.
Das Trio an der Spitze der Liste komplettiert Andreas Hans, ein Elektriker und politischer Newcomer, der im Bauhof der Gemeinde arbeitet. „Die finanzielle Schieflage der Gemeinde hat mich motiviert, aktiv zu werden“, erklärte der 56-Jährige, der sich für mehr Gerechtigkeit in der Gemeinde einsetzen möchte. „Gelder sollen dort ausgegeben werden, wo sie gebraucht werden. Es darf auch nicht mehr ausgegeben werden, als zur Verfügung steht.“ Unter anderem möchte er das stagnierende Projekt „Parzellierung am Dörnchen“ wiederbeleben. „Die Grundstückspreise in Kelmis liegen bei rund 200 Euro pro Quadratmeter. Das darf nicht sein, vor allem nicht für unsere Kinder. Sie sollen die Möglichkeit haben, in unserem Dorf zu bleiben.“
Andreas Hans ist jedoch nicht der einzige Neuling auf der Liste. 16 der insgesamt 21 NBK-Kandidaten haben noch keine politische Erfahrung. „Das muss aber kein Nachteil sein“, meint Listenführer Louis Goebbels. „Politik ist nicht immer so kompliziert, wie man denkt.“ Auf Platz 15 der NBK-Liste kandidiert Jean Ohn, ein fraktionsloses Ratsmitglied. Als Listendrückerin tritt die 51-jährige Rentnerin Sandra Rompen an.
Neben den Kandidaten wurden am Sonntag im Sportzentrum auch die Programmschwerpunkte der NBK vorgestellt. Neben den Finanzen ist ein zentraler Punkt ist die Wiederaufnahme der Gespräche zur Einrichtung eines gemischten Gewerbegebiets an der oberen Lütticher Straße. Zudem möchte die NBK das alte Schwimmbad in Trainingsräume für Sportler umwandeln, „wie es bereits 2018 geplant war“.
In Bezug auf die Seniorenpolitik plädiert die NBK für eine Fortsetzung, jedoch unter finanzieller Mitverantwortung der beteiligten Nachbargemeinden. „Es kann nicht sein, dass andere Gemeinden über Bauvorhaben in Kelmis entscheiden und sich dann der finanziellen Verantwortung entziehen“, so Louis Goebbels. Auch die Jugendpolitik soll nicht zu kurz kommen. Die NBK will mit Nachdruck verhindern, dass die seit Langem geplante Erweiterung des Jugendheims auf dem Patronagehof erneut verschoben wird.
Ob und wie viele Sitze im Gemeinderat die NBK im Nachgang an die Kommunalwahlen am 13. Oktober holen wird, wollte Louis Goebbels nicht prophezeien und sagte nur diplomatisch: „Ich denke, dass wir ein vernünftiges Ergebnis erzielen werden.“
Die NBK- Kandidaten im Überblick
1. Louis Goebbels (72) Ex-Bürgermeister und Ruheständler 2. Astrid Pauquet (61) Hausfrau und Ex-Gemeinderatsmitglied 3. Andreas Hans (56) Elektriker und Gemeindebrigadier 4. Rudolf Schmitz (63) Unternehmer im Ruhestand 5. Lysander Hans (29) Softwareentwickler 6. Rachel Hansen (34) Raumpflegerin in Schule 7. Ronny Van Goethem (69) Berufssoldat im Ruhestand | 8. Amir Malik (30) Maschinenführer 9. Dany Oger (57) Industriearbeiter 10. Tamara Conrath (55) Kassiererin 11. Fabrice Schmitz (34) Bauunternehmer 12. Konopka Ralf (62) Fernfahrer im Ruhestand 13. Ghislain Vandermeulen (59) Elektriker im Ruhestand 14. Ingrid Janssen (72) Sachbearbeiterin im Ruhestand | 15. Jean Ohn (73) Automechaniker und Gemeinderatsmitglied 16. Shanon Meessen (29) Altenpflegerin 17. Hellen Boos (21) Bäckereifachverkäuferin 18. Laura Ruiz Marin (31) Unterhalt in Seniorenheim 19. Brigitte Vanaschen (59) Verkäuferin 20. Marie-Rose Pauly (68) Rentnerin 21. Sandra Rompen (51) Rentnerin |
In Kelmis wurde Anfang 2021 die "Neue Bewegung für Kelmis, Hergenrath und Neu-Moresnet" (NBK) gegründet. Sie besteht aus unzufriedenen Bürgern und ausgeschiedenen Ratsmitgliedern, die in erster Linie mit der finanziellen Situation der Gemeinde ein Problem haben. Laut NBK einzig und allein das Verschulden der aktuellen CSP-SP-Mehrheit.
Der ehemalige Kelmiser Bürgermeister Louis Goebbels führt die Liste an und möchte wieder Gemeindeoberhaupt von Kelmis werden. In erster Linie will der 72-Jährige die finanzielle Schieflage der Gemeinde Kelmis wieder in Ordnung bringen. Unter anderem spricht sich NBK gegen das Projekt aus, das betreutes Wohnen im Zentrum von Kelmis vorsieht.
"Ich muss zuerst klarstellen, dass betreutes Wohnen kein verschwendetes Geld ist. Die Art und Weise, wie es gemacht werden soll, ist problematisch. Unter anderem sollen da Ladenlokale eingerichtet werden. Kostenpunkt: vier Millionen Euro. Davor waren es drei Millionen Euro. Eine Fachfirma hat schon jährliche Verluste von 80.000 Euro berechnet. Nach unseren Kalkulationen werden es 200.000 Euro sein. Es ist besser, wenn das betreute Wohnen beim Seniorenheim Leoni untergebracht wird. Dort können dann Synergien entstehen und die Kosten werden drastisch reduziert", sagt Goebbels.
Rausgeschmissenes Geld sei auch die geplante zweite Phase der Umgestaltung des Kirchplatzes. Das viele Grün und die "Eliminierung" der Parkplätze im Zentrum sei mit der NBK auf keinen Fall umsetzbar. Die neue Bewegung würde dort zwar auch Sanierungspläne vorsehen – aber deutlich kostengünstiger.
Auf dem zweiten Listenplatz kandidiert Astrid Pauquet. Die 61-jährige Hausfrau zog 2017 als Nachrückerin in den Kelmiser Gemeinderat ein – und das als Fraktionslose. Der Grund: Einige Zeit zuvor ist sie aus der Kelmiser PFF ausgetreten. "Ich möchte mich vor allem für die Leute einsetzen, die hier keine Sozialwohnung bekommen. Da rede ich in erster Linie von Kelmiser Bürgern, die es schwer haben. Es kommen viele Immigranten, die die Sozialwohnungen dann besetzen. Auch möchte ich mich dafür einsetzen, der Schuldenlast entgegenzuwirken. Wir haben einen Plan vorgesehen, mit dem wir 800.000 Euro im Jahr sparen können."
Der 56-jährige Elektriker Andreas Hans ist politischer Newcomer und arbeitet beim Kelmiser Bauhof. Er möchte unter anderem das eingeschlafene Projekt "Parzellierung am Dörnchen" wiederaufleben lassen. "Die Grundstückspreise in Kelmis liegen bei rund 200 Euro pro Quadratmeter. Das darf nicht sein. Vor allem nicht für unsere Kinder. Sie sollen wieder die Möglichkeit haben, in unserem Dorf weiter leben zu können."
Auch mehr lokale Handwerker sollen sich in Zukunft in Kelmis niederlassen. Geplant ist die Wiederaufnahme der Gespräche für die Einrichtung eine Industriezone an der Lütticher Straße.
Ebenfalls auf der Liste zu finden: Auf Platz vier Rentner Rudolf Schmitz. Softwareentwickler Lysander Hans steht auf dem fünften Listenplatz. Der sechste Listenplatz wird von Raumpflegerin Rachel Hansen besetzt. Das aktuelle fraktionslose Ratsmitglied Jean Ohn steht auf dem 15. Listenplatz. Listendrückerin ist die 51-jährige Rentnerin Sandra Rompen.
16 von den insgesamt 21 Kandidaten auf der Liste NBK sind politische Newcomer.
Pressebericht zur Jahresversammlung 2024 der NBK.
Am Sonntag, dem 21.01.2024, lud der NBK -Vorstand zu ihrer Jahresversammlung ein.
Es handelt sich um die zweite Vollversammlung seit der Gründung vor 34 Monaten.
Auf dem Programm der „Neuen Bewegung für Kelmis, Hergenrath und Neu Moresnet“ standen die Anpassung der Statuten im Hinblick auf die anstehenden Gemeinderatswahlen sowie eine Vervollständigung des politischen Leitfadens.
Die Position der NBK wurde in Bezug auf die veränderte Haushaltslage in den Bereichen „Betreutes Wohnen“, Kirchplatz Phase II sowie die Erweiterung der Kinderkrippe tiefgreifend verändert. Durch die Streichung des Haushaltspostens für den Kirchplatz Phase II per Gemeinderatsbeschluss ergibt sich eine andere Ausgangssituation in verschiedenen Akten.
Da das Anlegen eines
Parkplatzes auf dem Gelände des Seniorenheims durch die Streichung nicht mehr
aktuell ist, schlägt die NBK vor, diesen Standort für das
„Betreute Wohnen“ vorzusehen. Die Nähe zum Seniorenheim „LEONI“ würde die
Betreuung wesentlich verbessern und die Nähe zum Dorfzentrum für die Betagten
bleibt bestehen. Hinzu kommt, dass der zu erwartende Schaden durch das Projekt
direkt am Kirchplatz, sei es eine Schädigung der Geschäftswelt sowie direkt am
neu gestalteten Platz, verhindert wird.
Auch die Erweiterung der
Kinderkrippe, die sich durch fehlende Parkplätze nicht an dem vorgesehenen
Standort (Kirchplatz) eignet, soll in Absprache mit dem RZKB am bestehenden
Standort in Hergenrath realisiert werden. Die Plätze zur Kinderbetreuung sollten
vorrangig den berufstätigen Eltern sowie infolge von Krankheit vergeben werden.
Des Weiteren positioniert
sich die NBK für die Phase II des Kirchplatzes. Die NBK befürwortet eine
Sanierung in der bestehenden Struktur. Dies bedeutet den Erhalt aller
Parkplätze und des fünfzigjährigen Baubestands. Selbst wenn die
Deutschsprachige Gemeinschaft sich weigert, diese Form der Sanierung zu
bezuschussen, kann die Gemeinde Eigenmittel von rund einer Million Euro
einsparen und den Bürgern bleiben die Parkplätze erhalten.
Die Versammlung
wurde zum Abschluss ebenfalls dazu genutzt, um den Spitzenkandidaten für die
Liste zur Gemeinderatswahl 2024 zu bestimmen. Mit 94 % der abgegebenen Stimmen
wurde Louis Goebbels zum Listenanführer der NBK bestimmt.
Bezeichnung des Listenanführers bei den Gemeinderatswahlen
In Anbetracht des immensen politischen Fachwissens, des Enthusiasmus, der akribischen Kleinstarbeit, dem unerlässlichen Einsatz und der Sorge um die Zukunft der Gemeinde Kelmis, hat die heutige Hauptversammlung der NBK beschlossen, mit einem Stimmergebnis der anwesenden Mitglieder zu 94%
unseren Vorsitzenden Louis Goebbels als Spitzenkandidat zu den Gemeinderatswahlen vorzustellen.
Wir sind sicher, dass er die Seele und den Grundgedanken der NBK
zu unserer vollsten Zufriedenheit mit in den Wahlkampf nimmt.
Wir wünschen ihm hiermit viel Glück und Kraft, die kommenden
Herausforderungen mit Geschick und Fairness zu meistern.
Neu Bewegung für Kelmis, Hergenrath und Neu-Moresnet
PRESSEMITTEILUNG VOM 21.02.2022
Im Herbst 2021 bildete sich in Kelmis eine neue politische Bewegung und am 29.10.2021 kam es zu der offiziellen Gründung der „Neue Bewegung für Kelmis, Hergenrath, Neu-Moresnet, im Zeichen „NBK“.
Zukunftsweisende Projekte, die von der vorhergehenden Mehrheit in die Wege geleitet wurden, wie Sozialparzellierung, Gewerbegebiet, touristische Projekte und Sportinfrastruktur wurden einfach fallengelassen.
Der Vorstand der
„Neue Bewegung für Kelmis, Hergenrath, Neu-Moresnet“
im Auftrag Ihrer Mitglieder.